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Insekten begeistern die Menschheit seit Jahrhunderten.

Die faszinierende Welt der Insekten

Schon Aristoteles (322 v. Chr.) und Plinius der Ältere (77 n.Chr.) beschäftigten sich mit der größten, buntesten und vielfältigsten Tiergruppe.

Enorme Vielfalt

Enorme Vielfalt

Kaum eine andere Klasse der Tiere ist so vielfältig, formenreich und bunt wie die der Insekten. Von einigen gefürchtet, von anderen fasziniert betrachtet oder gesammelt…die Reaktionen von uns Menschen sind fast genauso divers wie die Insekten selbst.

Kommen Sie mit auf eine entomologische Weltreise

Kommen Sie mit auf eine entomologische Weltreise

Lernen Sie die Schönheiten aber auch die Absonderlichen unter den Insekten kennen. Von den riesigen Faltern der Tropen, die bis 400cm2 große Flügelflächen besitzen, bis zu den gefürchteten Treiberameisen, die auf der Suche nach Nahrung fast immer auf Wanderschaft sind. Die Welt der Insekten ist groß und es erwarten Sie die verschiedensten Eindrücke.

Loepa. sp

Den Anfang unserer Weltreise macht ein Nachtfalter aus Indonesien. Dieser gehört zu der Gattung Loepa aus der Familie der Pfauenspinner (Saturniidae).

Mangobohrer

Vor diesem erschreckend aussehenden Bockkäfer kann man zu recht Angst haben. Mit seinen starken Mandibeln (Mundwerkzeugen) ist er in der Lage die menschliche Haut zu durchdringen.

Euchroma gigantea

Wie der Name schon sagt, ist diese Art der Prachtkäfer mit einer Körperlänge von bis zu 8 cm wahrlich gigantisch.

Edessa rufomarginata

Auch Wanzen können prachtvolle Farben haben! So wie diese Art aus Costa Rica. Sie kommt insbesondere an Nachtschattengewächsen vor.

Gottesanbeterin (Mantidae)

Die Gottesanbeterinnen, oder auch Fangschrecken, sind in den Tropen sehr divers. Hier ist eine Tarachodes sp. aus Südafrika zu sehen. In Deutschland kommt nur eine Art vor, die europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa).

Treiberameise (Eciton burchelii)

Treiberameisen bauen kein festes Nest, es besteht vielmehr aus lebenden Ameisen die sich ineinander verhaken und festhalten. Diese Ameisen sind fast ihr gesamtes Leben auf Wanderschaft. Hierbei fressen die Staaten Wälder regelrecht leer. Wenn dies geschehen ist, ziehen sie weiter.

Die Klassifizierung der Insekten

Ohne System gehts nicht

Ohne System gehts nicht

Insekten bilden die mit Abstand artenreichste Klasse im Tierreich. Die Klasse ist eine von vielen hierarchischen Stufe in dem, vom schwedischen Naturforscher Linné entwickelten System zur Klassifikation der Arten. Hierbei werden verschiedene Insektengruppen nach einer Vielzahl von Kriterien zusammengefasst und nach Verwandtschaftsgrad geordnet.

Klassen, Ordnungen, Familien und Arten

Klassen, Ordnungen, Familien und Arten

Die Klasse der Insekten unterteilt sich also wiederum in Ordnungen, diese in Familien und die wieder in Gattungen und am Ende in Arten. Zumeist sind mehrere, nahverwandte Arten innerhalb einer Gattung zusammengefasst. Die Klasse der Insekten unterteilt sich in 32 Ordnungen und beinhaltet ca. 1 Millionen beschriebene Arten.

Noch soviel zu entdecken

Noch soviel zu entdecken

Selbst vorsichtige Schätzungen gehen aber davon aus, dass bis jetzt nur ein Drittel aller Arten bekannt sind. Insekten gibt es schon seit mehr als 300 Millionen Jahren auf der Erde. Sie haben mehrere der großen Aussterbeereignisse überstanden, doch nun sieht es so aus als hätten sie im Menschen jemanden gefunden, der das vollbringt, was über Millionen von Jahren keine Naturgewalt geschafft hat.

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So viele Namen..

So viele Namen..

Insekten sind auch unter dem Namen Sechsfüßer, Kerbtiere oder Kerfe bekannt.
Sie umfassen eine unglaubliche Formenvielfalt. So ist das Kleinste eine Erzwespe mit nur 0,17 mm. Das Größte ist die Stabschrecke Phryganistria chinensis mit über 60 cm. Es ist kaum möglich in kurzen Texten die gesamte Vielfalt der Insekten abzubilden, dennoch wollen wir hier versuchen ein möglichst breites Bild und Wissen zu den Insekten zu vermitteln und das Interesse für diese wunderbare Welt zu wecken oder zu steigern.

..und Lebensräume

..und Lebensräume

Die Ansprüche an Nahrung, Lebensraum und Klima variieren stark zwischen den unterschiedlichen Insektenarten. Sogar bei ein und demselben Individuum können sich die Ansprüche an die Umwelt im Verlauf der Entwicklung stark verändern. Viele Insekten verbringen den Großteil Ihres Lebens als Larve mit gänzlich anderen Ansprüchen als das ausgewachsene Insekt (Imago).

Wie erkenne ich Insekten?

Alle Insekten, so unterschiedlich sie auch sind, haben eines gemeinsam: Einen gegliederten Außenpanzer aus Chitin, sechs Beine und einen drei-geteilten Körper. Die drei Körpersegmente sind meist deutlich zu erkennen: der Kopf mit Antennen, Facettenaugen und Mundwerkzeugen; die Brust (Thorax) mit drei Beinpaaren und, falls vorhanden, 1 bis 2 Flügelpaaren sowie der Hinterleib (Abdomen) mit den Verdauungs- und Fortpflanzungsorganen.

Der Chitin-Panzer

Insekten besitzen kein Skelett. Zur Stabilisierung ihres Körpers sind sie mit einem dünnen, aber zumeist sehr festen Panzer, der größtenteils aus Chitin besteht, umgeben. An diesem sind von innen die Muskeln aufgehängt.

Die Facettenaugen

Fast alle Insekten haben Facettenaugen. Sie können teilweise aus mehreren 1.000, bei Libellen sogar aus mehreren 10.000, Einzelaugen bestehen.

Mandibeln und Maxille

Die beißenden Mundwerkzeuge bestehen aus Mandibeln (Oberkiefer) und Maxillen (Unterkiefer). Sie dienen der Zerkleinerung der Nahrung. Im Gegensatz hierzu stehen die beißend-saugenden Mundwerkzeuge (siehe nächstes Bild).

Stechend-saugende

Mundwerkzeuge von stechend-saugenden Insekten, hat jeder Mensch schon einmal zu spüren bekommen, Stichwort Mücken. Aber sie kommen auch bei allen Wanzen vor.

Flügel

Die Flügel sind sehr vielgestaltig bei den Insekten und eignen sich somit hervorragend als eines der vielen Merkmale um Insekten näher zu bestimmen. Dies ist vor allem bei vielen Fliegen und auch Wildbienen ein wichtiges Merkmal.

Wie entwickeln sich Insekten ?

Wie jedes Lebewesen durchleben Insekten unterschiedliche Stadien der Entwicklung bis sie erwachsen und geschlechtsreif sind. Auch hier sind die Wege so vielfältig wie es die Welt der Insekten ist. Einige werden lebend geboren und andere beginnen ihr Leben in einem Ei. Einige Jungtiere ähneln der Imago (ausgewachsenem Tier), andere sehen gänzlich anders aus. Welche Entwicklungsformen es genau gibt, werden wir im Folgenden kurz beschreiben.

Hemimetabole
Holometabole
Sonderlinge

Hemimetabole Insekten entwickeln sich graduell, dass heißt die Larve sieht dem erwachsenen (adulten) Tier bereits ähnlich.

Beispiel Libellen: Sie verbringen zum Teil mehrere Jahre als Larve unter Wasser, bevor sie nach der letzten Häutung zum adulten Tier für wenige Monate oder gar nur einige Wochen durch die Lüfte gleiten. Auch Wanzen und Heuschrecken entwickeln sich hemimetabol.

Vom Ei zum Erwachsenen

Der lange Weg zur Imago, dem ausgewachsenen Insekt. Holometabole Insekten machen umfassende Veränderungen während ihrer Entwicklung durch. Diese ist so umfassend, dass lange Zeit die Jugendstadien der Insekten als andere Tiere galten.

Das Ei
Raupen- oder Larvalstadium
Puppenstadium
Imago

Fast alle Insekten wie Schmetterlinge, Bienen oder Käfer beginnen ihre Entwicklung als Ei. Bei Schmetterlingen und Käfern werden die Eier zumeist auf die Futterpflanze gelegt. Bei Bienen werden zum Teil komplizierte Nester gebaut und einige Wespen legen ihre Eier in den Körper von anderen Tieren.

Das interne Netzwerk, wie Insekten interagieren

In der Welt der Insekten gibt es die verschiedensten Formen des Zusammenlebens (Interaktionen). Diese reichen von normalen Nahrungsbeziehungen (Räuber-Beute) über einseitiges Schmarotzertum, auch bekannt als Parasitismus, und beiderseitig vorteilhafte Symbiose bis hin zu Gastverhältnissen. Im Folgenden wollen wir Ihnen einige dieser Interaktionen vorstellen.

Myrmekophilie

Darunter versteht man die Bindung einer Art an das Vorhandensein von Ameisen. Vor allem bei der Schmetterlingsfamilie der Bläulinge (Lycaenidae) ist die Myrmekophilie sehr stark verbreitet – circa 75 % aller Arten dieser Familie sind myrmekophil.

Ameise und Bläuling

Zum Beispiel lassen sich die Raupen des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Phengaris teleius) von Arbeiterinnen der Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis) in ihren Bau tragen. Einmal im Bau angekommen, fressen die Raupen dieses Schmetterlings solange an der Nahrung der Ameisenbrut mit, bis sie sich verpuppen und als Falter den Ameisenbau wieder verlassen.

Kuriositäten und Besonderheiten

Gynander von Osmia caerulescens

Dieser seltene Fund von Linnéa Jürgensen einer Mitarbeiterin der Uni Würzburg ist eine wirkliche Besonderheit. Diese Mauerbiene ist Zwittrig wobei die eine Körperhälfte männlich und die andere weiblich ist. Dies ist gut an der unterschiedlichen Ausprägung der Merkmale im Gesicht zusehen.

Viele Beine und doch kein Insekt

Alle Insekten gehören zu den Gliederfüßern (Arthropoda). Fälschlicherweise werden oft alle Gliederfüßer pauschal als Insekt bezeichnet. Zu den Gliederfüßern gehören neben den Insekten unter anderem noch Spinnen, Asseln, Tausendfüßer und Krebse.

Spinnentiere (Arachnida)

Auch wenn sie ein Außenskelett und (für einige von uns) zu viele Beine besitzen, gehören Spinnen nicht zu den Insekten, sondern bilden eine eigene Klasse.

Tausendfüßer (Myriapoda)

Auch hierbei handelt es sich nicht um ein Insekt. Die Tausendfüßer sind ein eigenständiger Unterstamm in den Gliederfüßern.

Doppelfüßer (Diplopoda)

Dies ist auch ein Tausendfüßer, allerdings weist er zwei Beinpaare pro Körpersegment auf. Daher werden sie auch Doppelfüßer genannt.

Krebstiere (Crustacea)

Auch bei den aquatischen Gliedertieren, den Krebsen, handelt es sich nicht um Insekten. Auch hier ist es einfach anhand der Anzahl der Füße zu sehen.