Unsere Insektenschutzprojekte im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Anschaffung von insektenschonenden Mähgeräten für die Gemeinde Angermünde

Die Mitarbeiter des Bauhofes nehmen die Geräte in Empfang

Im Sommer 2022 wurden für die Stadt Angermünde insektenschonende Mahdgeräte durch das BROMMI Projekt finanziert. Nun gilt es, die Technik auf ausgewählten Flächen zu erproben. Mitarbeiter der Firma Forst- und Landtechnik wiesen in die Geräteführung ein.

Modernste Mähtechnik

An den beschafften, handgeführten Agria Geräteträger (Cyclone 22) kann ein Portalmähwerk angebaut werden. Dieses mäht mit einem sauberen Schnittbild und erhöhter Schnitthöhe, um Insekten zu schonen. Die sonst übliche Sogwirkung von Mulchgeräten und damit das Einsaugen und „Häckseln“ der Insekten entfallen.

Insektenschutz auf dem Gelände des Kloster Chorin

Schonende Mahd

Weite Teile der historischen Parkanlage, auf der im 19. Jahrhunderts ein Landschaftspark nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné entstand, werden seit 2021 reduziert gemäht. In die Schonflächen können sich Insekten während des Mähens zurückziehen.

Schonende Mahd

Bis zu 40 Prozent der Tiere einer Wiese können auf rund 10 Prozent ungemähter Fläche die Mahd überleben. Auch finden Insekten hier ihre Nahrungspflanzen, Überwinterungsbereiche und damit längere störungsfreie Entwicklungsphasen. Die Altgrasflächen werden über den Winter ungemäht belassen und erst im nächsten Jahr mitgemäht. Wenn an anderer Stelle wieder neue Schonflächen belassen werden, entsteht ein wertvolles Mosaik.

Buntes Grün

Um die Blütenvielfalt in der Parkanlage zu erhöhen, wurden Blühflächen angelegt und mit Schüler:innen der Kloster AG gemeinsam eingesät. Wichtig war dabei die gute Vorbereitung des Bodens: wie beim Anlegen eines Gemüsebeetes ist im Vorfeld die Grasnarbe entfernt und der Boden sorgfältig gelockert worden.

Buntes Grün

Großen Stellenwert hatte die Verwendung von zertifiziertem regionalen Saatgut der Firma "Wildsameninsel" (wildsamen-insel.de). Die artenreiche Mischung besteht aus rund 40 mehr-jährigen heimischen Arten. Diese dienen von Mai bis September als reiche Nahrungsquelle in Form von Nektar und Pollen für Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und weitere Blütenbesucher.

Insektenschutz gemeinsam mit dem Landwirtschaftsbetrieb UMBio

Schonstreifen und Erdanriss

In den vielfältigen Betrieb wurden Schonstreifen integriert, die auf 8 Hektar zwischen Walnussbaumkulturen von der Nutzung regelmäßig ausgespart werden. Die etwa 3 Meter breiten Streifen werden von August bis zum Juli des Folgejahres als Refugium für Insekten stehen gelassen.
Mitarbeiter von UMBio legten einen Erdanriss an; der so geschaffene Rohboden wird nach dem Winter zahlreichen Insekten Nistmöglichkeiten bieten.

Aufstellung eine Nisthilfe und Anlage einer Blühfläche in Angermünde

Eine neue Heimat für Insekten entsteht auf der Festwiese im Ortsteil Altkünkendorf

Eine rund 700 m² große Blühwiese soll gemeinsam mit der Stadt Angermünde angelegt werden. Anfallende Kosten für das Saatgut übernimmt BROMMI vollständig. Saatbettvorbereitung sowie die Ansaat werden mit angemieteten Geräten und von Ehrenamtlern durchgeführt. Die BROMMI Projektmanagerinnen vor Ort begleiten die einzelnen Arbeitsschritte und helfen mit.

Der Standort

Die Blühwiese grenzt an die Angermünder Festwiese.

Aufbau der Nisthilfe

Die örtlichen Projektmangerinnen vor BROMMI, Hanna Rubenbauer und Heidi Lehmann packen mit an. Die 1,70 Meter hohen Nisthilfen der Firma „Wildbienenglück“ (wildbienenglueck.de) sind gefertigt aus zertifiziertem Fichtenholz. Mit ihren unzähligen Röhren aus Schilf können sie vielen Wildbienen als Brutstätte und Überwinterungsmöglichkeit dienen.

Aufklärung ist wichtig

Eine seitlich angebrachte Tafel informiert darüber, dass Insekten nicht nur artenreiche Blühpflanzen als Nahrungsgrundlage benötigen, sondern auch natürliche Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten. Überlebenswichtig für die Sechsbeiner sind ungestörte Bereiche in der Landschaft und in den Gärten.

So sieht professionelle Wildbienen Hilfe aus

Ortsvorsteherin von Alkünkendorf Frau Monika Stürmann , Mitarbeiter der Stadt Angermünde und engagierte Bürger nach erfolgreichem Einsatz für den Insektenschutz.

Unsere WWF Manager:innen vor Ort

Hanna Rubenbauer

Über mich
Meine Ausbildung.
Warum ich mich für Insekten einsetze.

Ich bin eine der beiden Projektmanagerinnen vor Ort im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Ich habe einen Masterabschluss „Naturschutz & Biodiversitätsmanagement“. Ich schätze die Vielfältigkeit der Landschaft von Schorfheide Chorin sehr und lebe hier mittlerweile seit über 10 Jahren.

Johannes Tschich

Meine Rolle
Was bisher geschah
Meine Mission


Mich bringt es im Laufe meines Lebens immer wieder in diese Ecke der Uckermark, wohl nicht zuletzt aufgrund der Schönheit der Landschaft. Um diese auch zu erhalten bin ich seit November 2022 der zweite Projektmanager im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Natürliche Kreisläufe sowie stabile und nachhaltige Ökosysteme liegen mir besonders am Herzen. Mit meiner Praxiserfahrung auf Öko-Betrieben möchte ich vor allem mit Landwirt*innen darüber ins Gespräch kommen, wie die Gestaltung der Lebensräume von Insekten in der Kulturlandschaft optimiert und für alle Akteure gangbar gemacht werden kann.