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Insekten spielen in vielen Bereichen des Ökosystems eine entscheidende Rolle.

Warum wir Insekten schützen müssen

Insekten spielen in vielen Bereichen des Ökosystems eine entscheidende Rolle. Das Insektensterben und der daraus folgende Rückgang ihrer für das Ökosystem relevanten Leistungen haben unmittelbare Auswirkungen auf den Menschen, sein Wohlbefinden, Gesundheit und Wohlstand.

Insekten sind das Fundament, auf dem die meisten terrestrischen Nahrungsketten aufbauen. Aber nicht nur das, sie sind Kompostierer, Bestäuber und Schädlingsbekämpfer. Insekten sind die unzähligen kleinen Faktoren, die unsere Welt am laufen halten. Für die Gesundheit der Menschen können sie ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Derzeit werden viele Insektengifte, wie zum Beispiel Wespengift, daraufhin untersucht, ob sie bei der Heilung von noch unheilbaren Krankheiten wie z.B. Krebs genutzt werden können.

Mehr als 33.000 Insektenarten alleine in Deutschland

Allein in Deutschland gibt es mehr als 33.000 Insektenarten. Sie stellen damit fast drei Viertel aller Tierarten in unserem Land. Ihre Vielzahl und Schönheit lässt uns immer wieder staunen. Bienen, Käfer, Libellen, Heuschrecken, Ameisen und Fliegen in den unterschiedlichsten Formen und Größen begegnen uns, wenn wir den Blick auf ein intaktes Ökosystem werfen. Und auf die Schätze am Wegesrand achten.

40 % der Insekten weltweit sind vom Aussterben bedroht

Weltweit zeigen Insekten einen rapiden Rückgang in Populationen, Verbreitungsräumen und in der Gesamtbiomasse (Gewicht aller Insekten zusammengenommen). Besonders betroffen sind dabei die Arten aus der Gruppe der Schmetterlinge, Hautflügler, Libellen, Eintagsfliegen und Dungkäfer. Einer der Hauptgründe für den Insektenrückgang ist der Verlust bzw. die Verschlechterung von Lebensräumen.

Rückgang der Biomasse um 76 % innerhalb von 27 Jahren

Die weltweite Insektenbiomasse sinkt jährlich um 2,5 % . Das wirkliche Ausmaß ist jedoch vermutlich größer. Um den tatsächlichen Rückgang darstellen zu können, ist eine genaue Erfassung der weltweiten Populationen notwendig. In einigen Gebieten hat der Rückgang extreme Ausmaße angenommen. Eine Studie in Puerto Rico hat einen Rückgang zwischen 78 % und 98 % bei den kronen- und bodenbewohnenden Käferarten feststellen können.

Ökonomischer Nutzen allein der Bestäubung wird weltweit auf bis zu 577 Mrd. € geschätzt (IPBES-Report )

In Deutschland generieren Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und andere Bestäuber jedes Jahr einen Wert von 3,8 Milliarden Euro. Von den 107 durch Tiere bestäubten und weltweit am meisten für die menschliche Ernährung angebauten Kulturarten, produzieren 91 durch die tierische Bestäubung mehr Ertrag. Bei vielen anderen wird die Qualität oder die Haltbarkeit der Früchte gesteigert.

Warum der Mensch die Insekten braucht

Über die Bestäubung unzähliger Wild- und Nutzpflanzen schaffen Insekten die Grundlage unserer eigenen Nahrungskette ebenso wie die aller anderen Tierarten. Sie bekämpfen Schädlinge, verwerten Reststoffe, reinigen den Boden und das Wasser, bauen organische Masse ab, kontrollieren Schadorganismen und sind Nahrung für viele Tiere wie kleinere Säugetiere, Vögel, Fische und Amphibien.

Fleißige Helfer

Fleißige Helfer

Für unseren Wohlstand und unsere Lebensweise sind die Insekten von entscheidender Bedeutung. In Deutschland sind über 84 % der Nutzpflanzenarten von Bestäubern abhängig. Bei vielen würde es ohne diese Bestäuber gar nicht oder nur zu einer sehr geringen Fruchtbildung kommen.

Unsere Gesundheit

Unsere Gesundheit

Viele der von Insekten bestäubten Früchte und Pflanzen sind die Hauptquellen für wichtige Spurenelemente wie Vitamine. Diese sind für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Auch viele Heilpflanzen sind von Bestäubern abhängig.

Wirtschaftsleistung

Wirtschaftsleistung

Der ökonomische Wert, welcher aus der Leistung der Dungkäfer resultiert, beträgt in den USA und in England zusammen 747 Mil. € /pro Jahr. Insekten sind ein maßgebender Faktor in der Bodenfruchtbarkeit, denn diverse mikroskopisch kleine Insekten setzen hier Nährstoffe um. Mit dem Rückgang der Insekten werden auf die Landwirtschaft, die Kommunen aber auch auf die gesamte Gesellschaft aller Wahrscheinlichkeit nach enorme Kosten zukommen. Zusätzlich wird sich die Verbreitung von Krankheiten massiv beschleunigen, wenn totes Material nicht mehr in der ursprünglichen Geschwindigkeit umgesetzt bzw. abgebaut wird.

Wirkungsvolle Maßnahmen gegen Insektenrückgang

Seit Jahren ist ein starker Rückgang der Insektenpopulationen und ihrer Diversität zu beobachten. Die Ursachen für das Insektensterben sind vielfältig und komplex. Zentrale Punkte sind dabei vor allem der  Verlust und die qualitative Verschlechterung von Lebensräumen sowie der Verlust von vielfältigen Landschaftsstrukturen und der damit einhergehende Rückgang an, für Insekten wichtigen Wildpflanzen.

Lichtverschmutzung reduzieren
Feldgehölze, Altbäume und Totholz erhalten
Ökolandbau stärken
Besondere Insektenlebensräume erhalten/wiederherstellen
Feldraine, Brachflächen und insektenfreundliches Straßenbegleitgrün
Insektenschonende Mahd und insektenschonende Beweidung
Weniger Pflanzenschutzmittel und Stickstoffdünger einsetzen
Gewässerrandstreifen bepflanzen und schonen
Vielfältige Fruchtfolgen und mehrjährige Futterleguminosen
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Des Weiteren ist auch der Einsatz von Agrarchemikalien wie Insektizide, Herbizide und selbst Düngemittel für Insekten schädlich. Letztere sorgen stark für einen Rückgang der Artenvielfalt von Weidekräutern und somit für eine Verschlechterung der überlebenswichtigen Ressourcen für eine Vielzahl an Insekten. Neuere Studien zeigten, dass die Lichtverschmutzung ein weiterer, ernstzunehmender Faktor im Hinblick auf das Insektensterben ist. Vor allem für dämmerungsaktive und nachtaktive Insekten ist dies eine noch immer unterschätzte Gefahr.

Die ökonomischen und ökologischen Folgen

Der Rückgang der Gesamtmenge und Artenvielfalt bei den Insekten hat enorme gesamtwirtschaftliche Konsequenzen.

Ökologische Leistung

Ökologische Leistung

Die geschätzte jährliche, ökologische Leistung durch Bestäubung liegt in Deutschland bei ungefähr 3,8 Milliarden Euro (Lippert, Feuerbacher & Narjes, 2020).

Abhängigkeit von Bestäubern

Abhängigkeit von Bestäubern

In den folgenden Jahren ist zu erwarten, dass diese Effekte noch ansteigen werden. Laut Aizen & Harder 2009 ist der Anteil an Flächen, auf denen Nutzpflanzen angebaut werden, die von Bestäubern abhängig sind, in den letzten Jahrzehnten um 300 % gestiegen.